Buchcover Rachel Joyce "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry"

Ich habe selten ein Buch gelesen, das mich so erwischt hat wie dieses.

Harold Fry, ein Rentner, bekommt eines Tages einen Brief einer früheren Kollegin, die sterbend in einem Hospiz liegt. Er beschließt ihr zu antworten und geht los, um den Brief einzuwerfen. Kaum erreicht er den Briefkasten, beschließt er weiter zu gehen und unternimmt ungeplant einen 1000 km langen Fußmarsch in den Norden. Unterwegs begegnen ihm die unterschiedlichsten Menschen. Alle verbindet die Suche nach dem eigenen Ich, dem eigenen Leben.

Harold Fry hat genau das getan, was ich schon so oft machen wollte: alles stehen und liegen lassen, einfach losgehen und schauen, wohin einen der Weg führt. Ich glaube, viele Menschen kennen diesen Impuls selbst.

Viele von Ihnen sind selbst schon mal „einfach losgelaufen“ – ob aus der Wohnung, aus einer Beziehung, aus dem alten Leben – mit nichts als einem Paar kaputter Schuhe und dem Glauben, dass es irgendwie weitergehen muss.

Es ist nie zu spät – nicht mit 60, nicht mit 70, nicht mit knackenden Knien, wenig Geld und einem sabbernden, fellverlierenden Hund an der Leine. Harold ist losgelaufen. Wir können das auch. Vielleicht nur bis zur nächsten Straßenecke, vielleicht bis zum Briefkasten, vielleicht nur vom Sofa in die Küche – aber wir können anfangen.

Von admin

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